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Verfasst: Samstag 7. Mai 2005, 19:14
von Max Sinister
Heute hab ichs zufällig bei meinem Händler liegen gesehen und mir extra die Zeit genommen, um es komplett durchzulesen.

Inhalt kennt Ihr ja schon so ungefähr: Die Zauberer, die das Rundwelt-Experiment immer noch beobachten, stellen fest, dass der Fortschritt im viktorianischen England mit einer Geschwindigkeit vorangeht, für die sich eine lahme Schnecke schämen würde. Was ist passiert, und was kann man dagegen tun?

Dann geht es aber weiter:wink:

Das Buch war wie seine beiden Vorgänger sehr interessant, ist ein absolutes Muss für jeden Fan von populärer Wissenschaft, und auf dem neuesten Stand der Wissenschaft. Ich sage nur eins: Vier Level von Multiversen! Um ehrlich zu sein: Um es wirklich zu verstehen, muss ich es unbedingt noch einmal lesen - oder auf die Übersetzung warten. Manches versteht man doch nicht beim ersten Mal...
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Verfasst: Freitag 5. August 2005, 13:46
von Max Sinister
Lest Ihr immer noch an dem Buch? Fandet Ihr es zu kompliziert? Oder zu langweilig, um darüber zu diskutieren? Fände ich schade, ich fand es interessant...

Verfasst: Freitag 5. August 2005, 17:12
von Bat
Also ich lese noch daran. Bin meistens abends zu müde, um wissenschaftliche Lektüre auf englisch zu lesen.

Verfasst: Freitag 5. August 2005, 18:07
von Perdita_X_Dream
Schon laaaange fertig gelesen. Aber diskutieren wollte bisher keiner mit mir drüber. Mein Bruder ist immer noch nicht fertig mit lesen :wink: (der ist sonst mein Diskutieropfer).

Verfasst: Samstag 6. August 2005, 15:53
von NorkNork
Den wissenschaftlichen Teil fand ich sehr gut, und auch größtenteils sehr akkurat. Allerdings muss ich ein bisschen meckern: Cohen und Stewart scheinen auf dem Gebiet Stringtheorie nicht so sehr bewandert zu sein - da steckten doch ein paar dicke Fehler drin, die mir an der Stelle den Lesespaß etwas vermiest haben.

Verfasst: Montag 8. August 2005, 08:42
von Max Sinister
...

Verfasst: Montag 8. August 2005, 10:21
von Feles Cum Libero
Mir hat TSoDW3 eigentlich ganz gut gefallen. Die Story war gut und die wissenschaftlichen Kapitel waren interessant. Was ich ein bisschen schade fand, war, dass das Evolutionsthema in vielen der wissenschaftlichen Kapitel zu Gunsten eines physikalischen / mathematischen Schwerpunkts fallen gelassen wurde. Nicht, dass ich diese Kapitel nicht gut fand, aber ich hätte mir vom Titel her etwas anderes erwartet. Kann sein, dass sich dieser Eindruck beim erneuten Lesen ändert.

@NorkNork: Die Fehler in der Stringtheorie würden mich auch interessieren. Bin aber auch kein Physiker.

Verfasst: Montag 8. August 2005, 17:41
von Perdita_X_Dream
Ja, bitte eine kurze Erklärung für Nicht-Physiker:smile:

Verfasst: Montag 8. August 2005, 20:29
von NorkNork
Naja.... im Grunde haben sich die beiden ein paar grobe Schnitzer in der Erklärung der M-Theorie-Objekte erlaubt - Brane-Bezeichnungen, die es garnicht gibt, falsche Schlussfolgerungen, unmögliche Ergebnisse etc.

Habe das Buch im Moment leider nicht zur Hand - ich werde noch mal detailliert darauf zurückkommen anhand genauer Beispiele (wenn ihr möchtet).

Verfasst: Montag 8. August 2005, 20:41
von Perdita_X_Dream
Also ich auf jeden Fall. Will ja nicht durchs Lesen blöder werden, sondern schlauer. Ich muss ja immer alles genau wissen. :wink:

Verfasst: Montag 8. August 2005, 21:16
von Caleb
und ich will wenigstens behaupten, darüber nachgedacht zu haben...aber vielleicht versteh ich ja doch was...aber könntest du warten bis die Deutsche Ausgabe draussen ist?

Verfasst: Dienstag 9. August 2005, 07:02
von Perdita_X_Dream
Ob ich was verstehe:lach:

Nein, ernsthaft: Veruch macht klug. Sonst frag ich halt solang nach, bis ich nicht nur versuche drüber nachzudenken, sondern es verstanden habe.

Immerhin ist dieses ganze Themengebiet schon sehr interessant und in Kombination mit der "Scheibe" noch besser. So macht lernen Spaß.

Verfasst: Dienstag 9. August 2005, 19:57
von NorkNork
[quote]
Caleb schrieb am 08.08.2005 um 22:16 :
und ich will wenigstens behaupten, darüber nachgedacht zu haben...aber vielleicht versteh ich ja doch was...aber könntest du warten bis die Deutsche Ausgabe draussen ist?
[/quote]

Ich weiß bloß nicht, ob ich mir die kaufen werde....

Verfasst: Mittwoch 24. August 2005, 07:55
von Alcarinque
Da ich vorletzte Woche mit "Going Postal" fertig wurde, sind mir nun die Bücher ausgegangen und ich überlege mir, "Darwins Watch" im Original zu kaufen (die ersten 2. Habe ich in Deutsch).

Nun frage ich mich, ob ich das überhaupt Sinn macht? Also ist es leicht verständlich geschrieben, oder so voller "Spezialausdrücke" das ich mir die Finger blutig Tippe wenn ich 30 Ausdrücke pro Seite übersetzen muß?
(Zur Info, mit den neuesten paar englischen Büchern hatte ich keine großen Probleme beim lesen)

Verfasst: Mittwoch 24. August 2005, 11:57
von Der Quästor
Naja, es ist schon was anderes, einen Roman in einer fremden Sprache zu lesen oder eine wissentschaftliche Abhandlung. Bei den teiweise wirklich sehr komplexen und theoretisierenden Ausschweifungen von Cohen und Stewart hat man als naturwissenschaftlich Schulgebildeter schon seine Schwierigkeiten, zu folgen. Das das Ganze dann noch auf Englisch erfolgt, macht es wirklich nicht einfacher.
Ich habe mir das Original gekauft, weil es da eben ein Hardcover ist und mich auch tapfer durchgequält. Allerdings habe ich den Eindruck, nur die Hälfte verstanden zu haben und werde mir also auch noch die deutsche Ausgabe zulegen. Zumal Eriks Simons Übersetzung der ersten beiden Bände wirklich klasse war.

Verfasst: Mittwoch 24. August 2005, 15:29
von Perdita_X_Dream
Was das sprachliche angeht, hatte ich gar keine Probleme. Ist auch egal, was ich nun gerade lese, ob nun Roman oder wissenschaftliche Abhandlung.

Gut, was ich halt hin und wieder nachschlagen musste, waren einige naturwissenschaftliche Zusammenhänge und Fachausdrücke. Aber die hätte ich in deutsch genauso nachschlagen müssen (bin irgendwie gar nicht auf die Idee gekommen, sie im deutschen nachzuschlagen, sondern hab das auch gleich in Englisch gemacht *wunder*).

Ich denke, als Nicht-Naturwissenschaften-Studiert-Habender wird man das auch sowieso müssen, weil das zusammengesammelte Wissen aus Schule und so weiter hin und wieder nicht ausreicht. Egal, ob man jetzt auf deutsch, englisch oder bibliothekarisch liest :lach:

Verfasst: Montag 12. September 2005, 13:36
von Max Sinister
Mit ein paar Thesen von Stewart und Cohen war ich auch nicht so ganz einverstanden. z.B. die Tatsache, dass sie erklären, es wäre eine Gute Sache(tm), dass Mosley (Anführer der englischen Faschistenpartei) kurz nach dem Zweiten Weltkrieg seine Thesen ungestraft weiter verbreiten durfte, wegen der Meinungsfreiheit in England... gut, Großbritannien war nie eine totalitäre Diktatur wie Deutschland, von daher können sie sich leisten, auch eindeutig demokratiefeindliche Parteien nicht zu verbieten... aber ganz einverstanden bin ich nicht damit.

Auch verwundert hat mich die Idee, dass ohne "Die Entstehung der Arten" Großbritannien automatisch zu einem Staat geworden wäre, wo nur Geistliche studieren dürfen... GB war zu der Zeit zwar nicht gerade atheistisch-säkular, aber auch keine Theokratie.

Stewart und Cohen sei verziehen, immerhin haben sie sich damit auf ein schwieriges Gebiet begeben, wo nicht alles so sicher und berechenbar ist wie in der Naturwissenschaft... aber was meint Ihr dazu?

Verfasst: Sonntag 18. September 2005, 23:28
von Feles Cum Libero
Das die ganze Welt sich zur Religion bekehrt, weil Darwin das "falsche" Buch schreibt, finde ich auch etwas übertrieben. Schließlich zogen andere Leute ähnliche Schlussfolgerungen wie Darwin. Aber das ist wohl auch eher ein Aufhänger für die gesamte Handlung.

Verfasst: Dienstag 11. Oktober 2005, 14:06
von Daemon Llanddcairfyn
Ich fand beide Teile des Buches sehr gut. Ein paar Seiten - die, in der sie erklären, dass es Zeit gar nicht gibt - musste ich drei Mal lesen, danach wurde es besser.

Und bitte etwas differenzierter: Sie sagen, dass der Liberalismus in England jedem die Freiheit zur Meinungsäußerung läßt und das auch gut sei. Allerdings fängt der Satz damit an, dass sich einer der beiden in dieser Zeit ständig auf der Straße mit Anhängern der Faschisten geprügelt hat. Sie gehen halt mit einem hochangesetzten Beispiel heran.

Über die String-Theorie gibt es diesen netten Dreiteiler ("Was Einstein noch nicht wusste"), bin allerdings im zweiten Teil ausgestiegen, vielleicht fang ich nochmal damit an, wenn ich ganz viel Motivation übrig habe.